Magie und Psychologie haben mehr gemeinsam als Sie denken
Jeder, der schon einmal bei einer Zaubershow war, hatte einen Moment, in dem er sich fragte, ob das, was er sieht, echt ist. Oft ist das, was wirklich passiert, einfach eine optische Täuschung. Obwohl optische Täuschungen manchmal in der Natur zu finden sind, sind sie eher die Domäne von Experten für Fingerfertigkeit oder „Zauberei“, die verwendet werden, um die Menge zu verblüffen und Applaus zu verdienen. Wie könnten Wissenschaftler dann dieselben Tricks auf sinnvolle Weise anwenden?
Wissenschaftler der University of Delaware haben eine neue Version der „Spiegelkasten“-Illusion entwickelt, um ihnen dabei zu helfen, abzubilden, wie das Gehirn sensorische Daten verarbeitet, die es uns ermöglichen, unseren Körper und unsere äußere Umgebung wahrzunehmen. Ihre neue Illusion nutzt die Propriozeption, das ist unser sogenannter „sechster Sinn“, der es unserem Körper ermöglicht, zu bestimmen, wo er sich im Raum befindet (z. B. wie Sie wissen, wo Ihre Nase und Ohren sind, selbst wenn Sie die Augen geschlossen haben).
Die neue Spiegelillusion geht so. Sie platzieren Ihre Hände auf beiden Seiten eines Tisches, wobei eine über einen Spiegel gelegt wird, der mit der Vorderseite nach oben auf dem Tisch steht. Legen Sie Ihre Hände in entgegengesetzte Richtungen, eine Handfläche nach oben und die andere Handfläche nach unten. Nachdem Sie beide Hände synchron geöffnet und geschlossen haben, werden Sie das Gefühl haben, als hätte sich eine Ihrer Hände umgedreht, obwohl sie sich nicht bewegt hat.
Ihr Gehirn entscheidet, welche Informationen weitergegeben werden
Ziel der Studie war es, festzustellen, wie das Gehirn funktioniert, wenn es widersprüchliche Informationen erhält. Im Fall der Illusion erhält Ihr Gehirn das Bild vom Spiegel, dass Ihre Hand gegenüber dem positioniert ist, was sie wirklich ist. Es besteht also ein Konflikt zwischen Vision und Propriozeption.
Durch optimale Integration analysiert Ihr Gehirn die sensorischen Informationen um es herum und leitet dann die empfindlichsten davon weiter, weshalb das Gefühl des Handschlags bei jedem Teilnehmer auftrat. Ihre Augen sagen Ihnen, dass Ihre Hand in der richtigen Position ist, aber die Propriozeption sagt Ihnen, dass dies nicht der Fall ist, also sortiert Ihr Gehirn die Informationen und drückt die zuverlässigsten Informationen aus, die es kann. Dies liegt daran, dass das Sehen ein viel präziserer Sinn ist als die Propriozeption.
Die Forscher setzen ihre Studie fort, indem sie die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) verwenden, „um weiter aufzudecken, wie das Gehirn die enormen Eingaben, die es von allen Sinnen erhält, berechnet und integriert“. Das Tool ermöglicht es den Wissenschaftlern zu sehen, welche Bereiche des Gehirns verwendet werden, wenn die Teilnehmer verschiedene Aufgaben ausführen. Diese Forschung könnte schließlich zu neuen Behandlungen für diejenigen führen, die an Hirnverletzungen oder sogar dem Verlust einer Gliedmaße gelitten haben.
