Allgemeine Gesundheit

Glaukom im Zusammenhang mit regelmäßigen Augenbewegungen, nicht mit Augeninnendruck: Studie

Ein Glaukom kann sich bei Menschen mit normalem Augeninnendruck entwickeln, schlägt eine Studie vor, die vom National Eye Institute durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Studie bringen das Glaukom mit der Belastung durch wiederkehrende, aber unvermeidbare Augenbewegungen in Verbindung.

Ärzte schätzen, dass wir unsere Augen ungefähr 183.000 Mal am Tag bewegen, einschließlich schneller Augenbewegungen während des Schlafs . Tatsächlich vermuten Ärzte, dass es die Augenbewegungen in unserem Schlafzustand sind, die eine Adduktion bewirken – eine Bewegung der Augäpfel in Richtung Nase. Diese Bewegungen belasten unsere Augen.

Diese Schlussfolgerung ziehen Mediziner auf der Grundlage zweier kürzlich veröffentlichter Studien in Investigative Ophthalmology and Visual Science sowie dem Journal of Biomechanical Engineering. Die erste Studie zeigt, wie diese Bewegungen den Sehnerv belasten, während die letztere darauf hinweist, wie die Augenstrukturen von diesen Bewegungen beeinflusst werden.

Die Forschung wurde von Dr. Joseph Demer, Leiter der pädiatrischen Ophthalmologie und Strabismus an der University of California, Los Angeles, geleitet. Er beobachtete, dass mehrere Menschen, die an Glaukom litten, keinen erhöhten Augeninnendruck – hohen Augendruck – hatten. Sie wollten herausfinden, wie der Sehnerv auch bei normalem Augeninnendruck so stark geschädigt werden kann, dass es zu Sehverlust kommt.

Die Studie wurde in Investigative Ophthalmology and Visual Science veröffentlicht

In dieser Forschung untersuchten Joseph Demer und sein Team Patienten mit Normaldruckglaukom sowie Freiwillige mit normalen Augen. Sie ließen die Menschen beider Gruppen in unterschiedliche Richtungen schauen und untersuchten mittels MRT (Magnetresonanztomographie), welche Bewegungen den Sehnerv belasten.

Die Tests ergaben, dass Menschen mit Normaldruckglaukom sowohl von Adduktion als auch von Abduktion betroffen waren. Durch die Adduktion wurde der Sehnerv gestrafft, wodurch sich der Augapfel erheblich zurückzog. Andererseits erschlaffte die Abduktion den Sehnerv. Dies weist darauf hin, dass die Adduktion den Sehnerv und seine Hülle im Vergleich zu anderen Augenbewegungen stärker schädigt.

Im Gegensatz dazu waren Sehnerv und -scheide bei gesunden Probanden flexibler und konnten die Belastung der Adduktionsbewegung aufnehmen.

Die im Journal of Biomechanical Engineering veröffentlichte Studie

Diese Studie wurde von Demer und seinem Team durchgeführt, um den Einfluss von Augenbewegungen auf die Struktur des Auges besser zu verstehen. Es wurde unter Verwendung von Rinderproben durchgeführt, um computerisierte Augenbewegungen zu simulieren. Darauf basierend berechneten die Forscher die Zugfestigkeit und den Punkt, an dem man eine Schädigung des Sehnervs und anderer Gewebe im Auge bemerkt. Dies half ihnen, die Teile des Auges zu identifizieren, die am stärksten von sich wiederholenden Bewegungen betroffen waren.

Die Erkenntnisse aus Rindergewebe wurden dann mithilfe technischer Strategien auf den Menschen ausgeweitet. Dies half den Forschern zu dem Schluss, dass die Adduktion zwei Hauptregionen von Glaukom-betroffenen Augen betrifft. Diese beinhalten:

  • Der Bereich, in dem sich die Sehnervenscheide und die äußere Schicht des Augapfels treffen.
  • Der Bereich, in dem die peripapilläre Sklera (dh das Skleragewebe um den Sehnerv herum) in die Lamina cribrosa übergeht, eine netzartige Struktur, durch die der Sehnerv verläuft.

Außerdem beobachtete Demer, dass sich der Kopf des Sehnervs bei jeder Adduktionsbewegung kippt, was zu einer Belastung führt.

Die Studie ergab auch, dass sich wiederholende Augenbewegungen im Vergleich zu erhöhtem Augeninnendruck mehr Schäden am Sehnerv verursachen.

Auswirkungen der Studien

Ärzte haben das Glaukom traditionell mit dem Augeninnendruck in Verbindung gebracht. Es wurde angenommen, dass hoher Augendruck den Sehnerv körperlich belastet. Um diesen Druck zu reduzieren, wurden den Patienten daher prostaglandinhaltige Augentropfen verschrieben, die negative Nebenwirkungen wie Atrophie haben können, die den Zustand der Augen langfristig verschlechtern können.

Die neuesten vom National Eye Institute finanzierten Studien haben Ärzte veranlasst, ihre Behandlungsmöglichkeiten zu überdenken und Therapien zu erforschen, die die durch Augenbewegungen verursachte Belastung reduzieren können.

Christian Busch

Hallo und herzlich willkommen in meiner Gesundheitslinie! Mein Name ist Dr. Christian Busch und ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter von Gesundheit und Wellness. Ich glaube, dass ein gesunder Lebensstil für ein erfülltes Leben unerlässlich ist, und ich freue mich darauf, mein Wissen und meine Erkenntnisse mit Ihnen zu teilen.